Die Sexualität von Menschen mit Lernschwierigkeiten ist in unserer Gesellschaft weiterhin ein Tabuthema. Sexualität ist jedoch ein menschliches Grundbedürfnis - unabhängig von Behinderung. Menschen mit Lernschwierigkeiten sind durch ihren Assistenzbedarf im Alltag in besonderem Maße auf Unterstützung bei der Entwicklung einer selbstbestimmten Sexualität angewiesen. Das soziale und professionelle Umfeld spielt hierbei eine wichtige Rolle. Das Fachpersonal in den Einrichtungen und Diensten der Eingliederungshilfe ist hier besonders gefordert.

Das Fachpersonal fühlt sich im Umgang mit den Themen Sexualität und Partnerschaft in der Zusammenarbeit mit den Klient*innen oft verunsichert oder gar hilflos. In der Arbeit zwischen fürsorglicher Assistenz und Förderung von Selbstbestimmung werden bei diesen privaten und sensiblen Themen oft persönliche Grenzen berührt und womöglich sogar überschritten. Die Entwicklung und Kommunikation einer klaren Haltung bietet allen Akteur*innen Orientierung und hilft dabei, Unsicherheiten abzubauen und Potentiale zu nutzen.

Diese Fortbildung vermittelt Handlungskompetenzen und sensibilisiert für die Bedeutung einer selbstbestimmten Sexualität im Leben von Menschen mit Lernschwierigkeiten. In einem geschützten Raum können eigene Unsicherheiten angesprochen und ein professioneller Umgang damit erlernt werden. Zu den Inhalten zählen neben der psychosexuellen Entwicklung, rechtliche Aspekte und Möglichkeiten der Prävention sexualisierter Gewalt.

Methoden
Impulsvorträge, Kleingruppenarbeit, angeleitete Fallarbeit Die Bereitschaft zur Reflexion der eigenen Haltung wird vorausgesetzt.